LIFAN V 400 A2-CRUISER: ELEGANTER CHINA-CRUISER MIT 400ER-V2

Die Lifan V 400 ist ein kleiner, chinesischer Cruiser mit wassergekühltem V2-Motor, knapp 40 PS und erwachsenen Maßen.

Egal, ob 125 Kubik oder 2 Liter Hubraum – alles, was in die Kategorien Chopper, Cruiser und Bobber fällt, ist in China gerade schwer angesagt. Kürzlich präsentierte Benelli mit seiner Leoncino Bobber 400 einen kleinen Cruiser mit 400er-V2. Auf dieser Spur folgt der Cruiser Lifan V 400.

Cruiser mit standesgemäßem Radstand

Nachdem die Modellregistrierung bei der chinesischen Patent- und Zulassungsbehörde zuerst mit sehr dürftigem Bildmaterial publiziert wurde, folgte Anfang Juli 2024 etwas besseres Material. Es zeigt ein solides Cruiser-Konzept: vorwiegend in Schwarz gehalten dominieren runde Formen, die den kleinen Cruiser erwachsen wirken lassen. Die Maße unterstreichen den Eindruck: Die Lifan V 400 ist 2.340 mm lang, 980 mm breit und 1.090 mm hoch, der Radstand ist mit 1.560 Millimeter standesgemäß.

Das Leergewicht soll bei 210 Kilogramm liegen, was für ein Motorrad dieser Klasse wahrhaft schwer ist. Zum Vergleich: Für die Benelli Leoncino Bobber 400 sind 170 Kilogramm angegeben.

Lifan V 400 mit 397-Kubik-V2

Ebenfalls schwarz, aber nicht zu übersehen ist das Herzstück der Lifan V 400 – der 397-Kubik-V2 mit Wasserkühlung plus Kühlrippen. In der Spitze soll er 29 kW stemmen, umgerechnet 39,4 PS. Damit wäre er 4 PS stärker als der 400er-V2 der Benelli-Bobber.

Und wo der Benelli-Bobber vorn wie hinten auf 16-Zöllern rollt (130/90-16 vorn, 150/80-16 hinten), setzt der Cruiser Lifan V 400 auf ein 18-Zoll-Rad an der Front, während sich hinten ein 180er-Schlappen in 15 Zoll dreht.

Zahnriemenantrieb, ABS, USB-Buchse

Zur Ausstattung der Lifan V 400 gehören eine Bremsanlage mit je einer Scheibe pro Rad und ABS, ein Zahnriemenantrieb, elektronische Kraftstoffeinspritzung, LED-Leuchten, Upside-down-Gabel sowie 2 Federbeine am Heck. Im Cockpit informiert ein kleines, rundes Display, und rechts vor dem Tank, unterhalb des geschwungenen Rohrlenkers, ist eine Ladebuchse zu erkennen, vermutlich passend für USB.

Wie viele Gänge bereitgestellt werden und wie hoch die Endgeschwindigkeit des kleinen Lifan-Cruisers sein wird, kommunizierte der Hersteller noch nicht. Marktstart und Preis sind bislang ebenfalls nicht bekannt.

Wir gehen nicht davon aus, dass Lifan seinen kleinen V2-Cruiser für den europäischen Markt homologieren wird. Modelle des 1992 gegründeten chinesischen Kraftfahrzeug- und Motorenherstellers sind in einzelnen europäischen Ländern zwar erhältlich, bisher allerdings nur ältere Modelle mit 125, 150, 200 oder 250 Kubik Hubraum. Europa hat vor allem dann eine Chance, wenn die Modelle sowieso für den indischen Markt homologiert werden, weil dort ähnliche Zulassungsbeschränkungen gelten wie in der EU. Aber danach sieht es gerade nicht aus.

Welche kleinen China-Cruiser gibt es in Europa?

Wer Interesse hat an einem 400er-Cruiser aus China, darf sich höchstwahrscheinlich auf die Benelli Leoncino Bobber 400 freuen. Mit ihren 35 PS unterschreitet sie die in der Klasse A2 erlaubten 48 PS zwar deutlich, dafür könnte sie umso preisgünstiger positioniert werden. Voraussichtlich unter 6.000 Euro, ab Modelljahr 2025. Auch die Jonway Jonway V 400 YY400-3 und Weiba YY400-5 kämen in Frage. Kollege Jens Kratschmar beschreibt sie als "wilde, unharmonische Stilmischungen aus aktuellen Modellen von Harley-Davidson und Indian, made in China." In Frankreich wird die Jonway YY400-3 bereits seit Frühjahr 2023 angeboten, für 5.990 Euro.

Solides japanisches Material in der Klasse der A2-Cruiser bietet Kawasaki seit 2024 mit der Eliminator 500. Sie leistet 45 PS und kostet ab 6.495 Euro. Genau 48 PS bietet die Royal Enfield Super Meteor, die mit ihren luftgekühlten 648 Kubik und 8.390 Euro eine Klasse höher spielt – was den Hubraum und den Preis angeht.

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