ALFA-KENNZEICHEN: WARUM DAS NUMMERNSCHILD IN DIE MITTE RüCKT

Bisher blieb das legendäre Kühlerdreieck "Scudetto" an Alfa Romeo-Modellen durch versetzte Kennzeichen frei. Warum das Nummernschild jetzt in die Mitte wandert, lesen Sie hier.

Alfisti lieben die Tradition. Kein Wunder – hat ihre Marke Alfa Romeo als einer der weltweit ältesten Hersteller doch genügend legendäre und zweifellos wunderschöne Automobile hervorgebracht. Fast allen Fahrzeugen – zumindest seit den 1930er-Jahren – gemein, ist die charakteristische Form des Kühlergrills.

Der sogenannte Scudetto (deutsch: Schild) zieht sich traditionell in Dreiecksform tief an der Fahrzeugfront herunter. Einen ästhetisch passenden Platz für ein zentrales Kennzeichen gab es an Alfa Romeos daher selten. Denn es hätte zumindest die Spitze des Schildes verdeckt. Stattdessen wurde das Nummernschild meist – je nach Links- oder Rechtsverkehr – unter dem Scheinwerfer in Richtung Fahrbahnmitte versetzt. Damit soll jetzt Schluss sein. Schon die nächste Generation von Giulia, Stelvio und Co. bekommt zentrale Kennzeichen.

Neuer Alfa Junior macht es vor

Der Grund für den kommenden Traditionsbruch ist wie so oft in der Gesetzgebung zu finden. Die jüngste Änderung der Europäischen Union bezieht sich auf die allgemeinen Sicherheitsvorschriften, die Fußgänger im Falle eines Zusammenstoßes mit einem Auto besser schützen sollen. "Wir können das Nummernschild aufgrund der Homologationsvorschriften für den Fußgängerschutz nicht mehr an der Seite anbringen", bedauert Alfa-Designchef Mesonero Romanos.

Waschechte Alfisti dürfte das tatsächlich ins Mark treffen – zumindest wenn sie davon ausgehen, dass nur echte Alfa Romeo das Kennzeichen an der Seite tragen. Allerdings gibt es in der Alfa-Geschichte genügend Ausnahmen, die diese Regel bestätigen (siehe Bildergalerie). Das bekannteste Modell dürfte die 1968er Giulia sein, die das Nummernschild zentral, tief unter dem Scudetto an der Stoßstange trägt. Auch der kürzlich vorgestellte Alfa Junior greift auf diese Lösung zurück. Dabei bräuchte er wie auch die kommenden Generationen von Stelvio und Giulia wegen des rein elektrischen Antriebs ohnehin keinen Kühlergrill mehr. Alfa Romeo möchte den Scudetto wegen der Tradition allerdings weiterhin feierlich inszenieren. Und selbstverständlich dürfen bisher gebaute Giulias ihre versetzten Kennzeichen behalten.

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