AUTOS BEI DEN OLYMPISCHEN SPIELEN: EINE ÜBERSICHT

In Paris starten die Olympischen Sommerspiele 2024. Bei den Sportarten spielen Autos nur eine Nebenrolle, etwa als Begleitfahrzeuge beim Marathon oder den Radrennen auf der Straße. Ansonsten ist Formel 1 noch nicht olympisch ...

Wir schauen uns dennoch einmal an, welche Verbindungen es zwischen Olympia und Autoherstellern gab. Meist als offizielle Sponsoren mit manchmal ungewöhnlichen Fahrzeugen. Eine Automarke namens Olympia ist nicht bekannt, wohl aber existierte ein so bezeichnetes Modell.

Der Opel Olympia ist das erste in Großserie produzierte deutsche Automobil mit selbsttragender, ganz aus Stahlblech gebauter Karosserie. Als Nachfolger des Opel 1,3 Liter, der noch bis Oktober 1935 im Opel-Programm bleibt, erhält er seinen Namen in Anlehnung an die Olympischen Spiele 1936 in Berlin und Garmisch-Partenkirchen.

Bis im Oktober 1940 auf Anordnung der Reichsregierung die Herstellung ziviler Fahrzeuge bei Opel eingestellt werden muss, entstehen 168.875 Olympia-Pkw. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wird im Dezember 1947 die Produktion eines überarbeiteten Modells wieder aufgenommen. Später gibt es noch diverse "Olympia Rekord" sowie zwischen 1967 und 1970 den Opel Olympia A als eine Art Luxus-Kadett.

Opel

Opel Olympia (1947)

Als einer der ersten offiziellen Fahrzeugsponsoren bei Olympischen Spielen ist Toyota anlässlich der Sommerspiele 1964 überliefert. Acht Jahre später wurde es erneut regional: BMW unterstützte die Spiele 1972 vor der eigenen Haustür.

Damals, bei den Olympischen Spielen 1972 in München, geht BMW mit zwei elektrisch angetriebenen Versuchsfahrzeugen an den Start. Die umgebauten BMW 1602 dienen als Transportmittel für das Organisationskomitee und werden bei verschiedenen Langstreckenwettbewerben als Begleit- und Kamerawagen eingesetzt. Die Reichweite genügt für einen Marathon, mehr aber auch nicht.

Doch es liegt auf der Hand, dass 350 Kilogramm schwere Bleibatterien und eine Reichweite von rund 60 Kilometer für ein Serienfahrzeug kaum attraktiv sind. BMW setzt daher verschiedene Forschungs- und Entwicklungsprojekte in Gang, um eine bessere und vor allem effizientere Technologie für Elektroantriebe auf die Straße zu bringen.

1992 kommt es zu einer ähnlichen lokalen Neuauflage, wieder elektrisch: 1992 finden die Sommerspiele in der Seat-Heimat Barcelona statt. Das Regelwerk für den Marathonlauf der Olympischen Spiele schreibt vor, dass das vorwegfahrende Fahrzeug emissionsfrei sein müsse.

Seat erkennt die Gelegenheit und baut eines seiner damals brandneuen Toledo-Modelle zu einer vollelektrischen Version um. In nur drei Monaten bringen die Experten von Seat ihr erstes E-Modell auf die Straße.

Ingenieur Thomas Kurz war am Umbau beteiligt und erinnert sich gern an diese großartige Leistung: "Damals war die Herstellung eines Elektrofahrzeugs etwas völlig Neues, das war also sehr aufregend. Das Fahrzeug war so einmalig, dass wir es nach seiner Fertigstellung zuerst in Deutschland zulassen mussten, weil niemand wusste, wie man ein Elektrofahrzeug in Spanien anmeldet."

Das Hauptziel besteht damals darin, sicherzustellen, dass die 500 Kilogramm schwere Batterie des Seat Toledo genug Energie liefert, um die gesamte Marathonstrecke von 42,195 Kilometern durchzuhalten. Vor fast drei Jahrzehnten sind 16 kW (22 PS) Leistung für die vorgegebene Aufgabe mehr als ausreichend. Der elektrische Seat Toledo soll sich nach der Geschwindigkeit der Marathonläufer richten – und diese liegt unter 30 km/h.

Wir springen ins Jahr 2006: Fiat nutzt die Gelegenheit der Winterspiele in Turin, um als Fahrzeugsponsor aufzutreten und zugleich den damals neuen Sedici der Weltöffentlichkeit zu präsentieren. 2008 unterstützt Volkswagen als seinerzeit noch mächtiges Unternehmen in China die Sommerspiele in Peking. Für Ärger mit den Steuerbehörden in Deutschland sorgen die Pressereisen für eingeladene Journalisten. Darauf scheint BMW besser zu achten, die Marke sponsort die Sommerspiele 2012 in London mit einer Fahrzeugflotte.

BMW

BMW als Sponsor der Olympischen Spiele London 2012

Toyota

Toyota-Flotte für Paris 2024, Photo : André Ferreira

Toyota

Toyota-Flotte für die Olympischen Sommerspiele 2024 in Paris

Wie bereits in Tokio 2021 übernimmt diese Aufgabe auch in Paris 2024 die Marke Toyota. Toyota hat dafür ein ganzheitliches Konzept entwickelt. Es umfasst eine Shuttle-Flotte von insgesamt mehr als 2.650 elektrifizierten Fahrzeugen und 700 elektrischen Mobilitätslösungen für die letzte Meile, inklusive 250 Accessible People Mover (APM), die für Paris 2024 neu gestaltet und in Europa hergestellt werden. Darüber hinaus zeigt das Unternehmen sein Engagement an mehreren zentralen Anlaufstellen im Zentrum von Paris. 

Französische Autos im Test:

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