WO TANKE ICH GüNSTIGER – IN DEUTSCHLAND ODER IN DEN NIEDERLANDEN?

Kleve. Sollte ich noch vor der Grenze tanken, wenn ich in die Niederlande fahren möchte? Wir vergleichen die Preise für Benzin und Diesel und für das Aufladen von E-Autos. Wo tankt man günstiger?

Die Sommerferien stehen vor der Tür. Für viele, die im Nachbarland Urlaub machen, stellt sich dann die Frage: Tankt man besser vor oder hinter der holländischen Grenze? Wir geben einen Überblick.

Dieselpreise in den Niederlanden

Auswertungen des ADAC und des Statistischen Bundesamtes geben den durchschnittlichen Preis pro Liter Diesel in Deutschland mit circa 1,67 Euro an. In den Niederlanden zahlt man dafür sechs Cent mehr: 1,73 Euro. Hier gibt es also die Empfehlung: Lieber noch zu Hause tanken.

Benzinpreise in den Niederlanden

Wer Super tankt, zahlt in den Niederlanden 2,00 Euro für einen Liter Sprit, in Deutschland kostet Super E10 etwa 1,78 Euro. Im Schnitt also rund 27 Cent weniger. Hier lohnt es sich also, den Wagen noch vor der Grenze zu tanken. Damit tankt man bei beiden Kraftstoffarten in Deutschland günstiger.

Natürlich können sich die Preise in der Urlaubszeit, an Wochenenden und in den Abendstunden verändern. Denn Ausnahmen bestätigen die Regel. Es gibt auch in den Niederlanden freie Tankstellen, die wissen, dass die Deutschen beim Tanken preisbewusst sind und deswegen ihre Preise für die Touristen aus dem Nachbarland anpassen. Und wer nicht mit dem Verbrenner in den Urlaub fährt, sondern mit einem Auto mit E-Antrieb, der kann an 20 Prozent der klassischen Tankstellen, mittlerweile auch laden.

E-Autos laden ist in den Niederlangen günstiger

E-Autos laden in den Niederlanden zum Sparpreis. In keinem anderen europäischen Land findet man mehr Ladestellen für Elektroautos als in den Niederlanden. Seit Mitte Seit 2022 führen die Niederlande alle europäischen Rankings in Sachen Elektromobilität an. Im März 2024 wurden rund über 674.000 Ladepunkte gezählt, darunter fast 150.000 öffentliche Ladepunkte. Zum Vergleich: In ganz Deutschland gibt es circa 120.000 öffentliche Ladesäulen.

Besonders dicht ist das Ladenetz entlang der Hauptverkehrsachsen und rund um Großstädte. Am meisten Ladepunkte pro 100 Kilometer bieten Nordholland (über 200), Amsterdam, Limburg und Utrecht mit je über 180. In keiner Region des Landes gibt es im Durchschnitt weniger als 50 Ladepunkte pro 100 Kilometer. Im Gegensatz zu den klassischen Kraftstoffen gibt es beim Laden von E-Autos größere Preisunterschiede, sowohl im Ländervergleich als auch regional. Und es ist leider auch nicht ganz so einfach, die Preise auf den ersten Blick zu erkennen wie an einer Preistafel der guten alten Tankstelle. Das hat auch die Nationale Agenda Laadinfrastructuur (NAL) erkannt und einen Aktionsplan zur Verbesserung der Preistransparenz ins Leben gerufen. „Der Elektrofahrer muss in der Lage sein, die Kosten des elektrischen Fahrens zu begrenzen und die Kosten mit der angebotenen Qualität zu vergleichen“, betont die NAL.

Einen guten Anhaltspunkt, dass das Netz in den Niederlanden nicht nur besser ausgebaut, sondern manchmal auch günstiger ist, zeigt ein Blick auf die Preise der Tesla Supercharger. Im Juni noch trumpften die Niederländer mit vergleichsweise günstigen Konditionen auf. 0,22 bis 0,26 Euro pro Kilowattstunde für Tesla-Fahrer, 0,27 Euro bis 0,32 Euro für Fremdmarken.

Zum Vergleich: Wer in Deutschland im gleichen Zeitraum beim Tesla Supercharger laden wollte, zahlte mit einem Tesla 0,38 Euro bis 0,46 Euro pro Kilowattstunde. Fremdmarken könnten hier für 0,50 Euro bis 0,62 Euro pro kWh laden. Strom tanken ist – zumindest bei Tesla – in den Niederlanden also 16 bis 33 Cent die Kilowattstunde günstiger.

Bei dem laut ADAC größten Anbieter EVBox variieren die Kosten, die in einer App zu sehen sind, sehr stark. Je nach Standort und Ladesäulen-Anbieter lädt man hier zwischen 0,29 Euro und 0,41 Euro in der Nimweger Innenstadt und 0,70 Euro und 0,91 Euro an der Küste in Zeeland. Zum Vergleich: in Kleve kostet es, wenn man einen Anbieter, den man über EVBox ansteuert, aktuell 0,48 Euro pro Kilowattstunde.

Weiterer Vorteil für Elektroautos in den Niederlanden

Ein weiterer Vorteil an der Fahrt mit dem Elektro-Auto in die Niederlande: Die Umweltzonen in Amsterdam, Arnhem, Den Haag und Utrecht sind für sie frei befahrbar – Dieselfahrzeuge und Autos ohne mindestens Abgasnorm Euro 4 dürfen hier nicht rein.

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