MERCEDES PLANT NIEDERLASSUNGS-VERKAUF: MITARBEITER SIND STINKSAUER

Mercedes will in den kommenden Jahren Niederlassungen verkaufen. Betroffen wären davon 8.000 Mitarbeiter. Die streiken und fordern Geld.

Am Dienstag (2.7.2024) ist der Streit um den geplanten Verkauf von Mercedes-Benz-Niederlassungen eskaliert. In Stuttgart und Sindelfingen protestierten Tausende Mitarbeiter. Laut Gesamtbetriebsrat und IG Metall hätten sich allein vor dem Werk in Sindelfingen geschätzte 10.000 Mitarbeiter versammelt, berichtet der SWR.

Bundesweit protestierten Tausende

Bundesweit hätten sich nach Gewerkschaftsangaben an sechs Standorten 25.000 Menschen versammelt. Kundgebungen habe es demnach am Stammsitz in Stuttgart-Untertürkheim gegeben, sowie an den Standorten Rastatt, Düsseldorf, Bremen und Berlin. Nicht nur Beschäftigte der konzerneigenen Autohäuser hätten sich beteiligt, sondern auch Mitarbeiter der Werke. "Die Beschäftigten sind stinksauer", zitiert der SWR Ergun Lümali, Gesamtbetriebsratsvorsitzender bei Mercedes-Benz.

Die Mitarbeiter fürchten finanzielle Nachteile durch den geplanten Verkauf und fordern Ausgleichszahlungen. Eine Betriebsvereinbarung schützt Mercedes-Benz-Mitarbeiter bis Ende 2029 vor betriebsbedingten Kündigungen.

Mercedes-Benz plant Niederlassungs-Verkauf

Der Stuttgarter Autohersteller will sich in den kommenden Jahren von konzerneigenen Niederlassungen trennen, meldeten die Stuttgarter Nachrichten am 19.1.2024. Alle Standorte sollen "ergebnisoffen" geprüft werden. Betroffen von der Maßnahme wären rund 8.000 Mitarbeiter. Der angestrebte Verkauf der werkseigenen Niederlassungen gehe auf einen Aufsichtsrats-Entscheid zurück, der am selben Tag gefallen sei.

Mercedes wolle die Niederlassungen ausdrücklich verkaufen und nicht schließen. Auch werde es in diesem Zusammenhang zu keinen Kündigungen kommen, sagt das Unternehmen zu. Für alle tariflichen Angestellten in den Autohäusern gelte die Beschäftigungssicherung bis Ende 2029. "Wir sind überzeugt, dass die notwendige Transformation des Vertriebs am besten durch langfristige, zielgerichtete Investitionen in Mercedes-Benz-Autohäuser durch unabhängige Autohausgruppen gelingt", zitieren die Stuttgarter Nachrichten den Automobilhersteller. Mercedes sei offen für Gespräche mit möglichen Käufern.

Direkt betroffen seien nach Firmenangaben 8.000 Mitarbeiter, die bei einem Verkauf den Arbeitgeber wechseln sollen. Wie viele Autohäuser der Konzern derzeit selbst noch betreibt, lässt Mercedes offen. Auf der Unternehmens-Website wird lediglich von über 60 Niederlassungsstandorten gesprochen. Darüber hinaus besitzt Mercedes über 1.000 Vertriebspartner allein in Deutschland. Für Mitarbeiter, die den Arbeitgeber wechseln müssen, seien im jetzigen Programm Ausgleichszahlungen vorgesehen. Bis zur Sommerpause 2024 will sich Mercedes mit dem Betriebsrat auf Rahmenbedingungen geeinigt haben.

Der Verkauf von firmeneigenen Verkaufsräumen und Werkstätten ist keine neue Idee des Managements, berichten die Stuttgarter Nachtrichten weiter. In der Vergangenheit sind schon mehrfach im In- und Ausland die eigenen Autohäuser an externe Händler veräußert worden – in Deutschland zur Mitte des vergangenen Jahrzehnts etwa rund 60 Standorte. Seinerzeit war Ola Källenius, der jetzige Mercedes-Boss, Vertriebschef.

2024-01-19T14:12:41Z dg43tfdfdgfd