EURONCAP SICHERHEITSCHECK KLEINTRANSPORTER: VIEL IST MöGLICH, WENIG SERIE

17 Vans und Kleintransporter wurden von den EuroNCAP-Experten auf ihre Sicherheitsausstattung hin überprüft und bewertet. Das Sicherheitsniveau ist hoch, richtig gut wird es aber in den meisten Fällen erst, wenn Kunden aufpreispflichtige Optionen wählen. Die Serienausstattungen profitieren von den neuen, seit dem 1. Juli gültigen gesetzlichen Vorgaben.

Der europäische Gesetzgeber verpflichtet Autobauer immer weiter, Neufahrzeuge serienmäßig mit bestimmten Sicherheitsausstattungen auszurüsten. Das EuroNCAP-Konsortium hat bislang 17 aktuelle Kleintransporter auf ihre Sicherheitsausstattung hin überprüft und bewertet. Zusammen mit den zahlreichen baugleichen Schwestermodellen stehen mittlerweile 27 Transporter in der Bewertungsliste.

Modelle im Test

Begutachtet wurden in der ersten Runde im März 2024 der VW ID. Buzz Cargo, der Mercedes Citan, der VW Caddy, der Renault Kangoo sowie die baugleichen Transporter-Modelle Fiat Doblo, Opel Combo, Citroën Berlingo und Peugeot Partner, die alle dem Stellantis-Verbund entstammen. In der zweiten Testrunde im Juli 2024 ergänzten die Modelle Citroën Jumper und Fiat Ducato, die Ford-Transit-Varianten Connect, Courier und Custom sowie der Iveco Daily und der LEVC VN5 das Testfeld. Hinzu kamen die Maxus E-Deliver-Modelle 5, 7 und 9, der Mercedes Vito, die Nissan-Modelle Interstar, Primastar und Townstar, der Opel Movano, der Peugeot Boxer, der Renault Master, der Renault Trafic sowie der VW Caddy in einer überarbeiteten Version.

Alle Testfahrzeuge sind neben der Nutzfahrzeugvariante auch in einer Pkw-Version verfügbar. Insofern sind die Bewertungen in weiten Teilen auf diese Modelle übertragbar. Zum Prüfumfang gehörten die Systeme autonomer Notbremsassistent mit Bezug zu Autos, Fußgängern und Radfahrern sowie der Spurhalte-, Geschwindigkeits- und Aufmerksamkeitsassistent.

Sicherheit meist nur gegen Aufpreis

Erfreut waren die EuroNCAP-Tester über die durchweg guten Bewertungen, die sich alle in den Bereichen Gold und Platin – den zwei höchstmöglichen Kategorien – bewegen. Die Kritik folgt jedoch umgehend. Erzielt werden diese Ergebnisse überwiegend mit Sicherheits-Features, die nicht auf der Serienausstattungsliste der einzelnen Modelle stehen. Wer hier Sicherheit genießen möchte, muss seinen Transporter aufpreispflichtig aufrüsten.

Mit Platin und damit als sehr sicher bewertet wurden der VW ID. Buzz und der Mercedes Citan. Der Elektrobus kann dabei auf eine umfangreiche serienmäßige Sicherheitsausstattung setzen, beim Mercedes müssen zahlreiche Sicherheitssysteme dazu bestellt werden. Der mit dem Mercedes quasi baugleiche Renault Kangoo kommt nur auf eine Gold-Bewertung. Hier scheinen die Franzosen die Sicherheitssysteme nicht ganz so optimal abgestimmt zu haben wie die Kollegen von Mercedes.

Der VW Caddy bietet zwar wie sein Konzernbruder ID. Buzz Cargo eine umfangreiche serienmäßige Sicherheitsausstattung, kommt aber in der ersten Testrunde ebenfalls nur auf einen Gold-Status. Ebenfalls mit einer Gold-Bewertung versehen verlassen die baugleichen Stellantis-Transporter das Testfeld. Aber auch hier gilt, wie bereits erwähnt: Die meisten dafür notwendigen Sicherheitssysteme müssen optional erworben werden.

Neue gesetzliche Vorgaben sorgen für Sicherheitsschub

Mit der am 1. Juli 2024 in Kraft getretenen allgemeine Sicherheitsverordnung (GSR2) der EU, die eine verbesserte Sicherheitsausstattung verbindlich vorschreibt, zeigt sich direkt eine deutliche Verbesserung bei den verfügbaren Fahrerassistenzsystemen in Nutzfahrzeugen. Sieben (rund 40 %) der neu getesteten Modelle erreichten damit auf Anhieb eine Platin-Auszeichnung, neun wurden mit Gold ausgezeichnet. Von Gold auf Platin verbessert hat sich dabei der VW Caddy, der zwischenzeitlich mit einer verbesserten Sicherheitsausstattung versehen wurde. Lediglich der LEVC VN5 erreicht nur das Silber-Label.

Besonders gut schnitten der Mercedes-Benz Vito und der Ford Transit Courier ab. Beide profitieren von ihren Pkw-Varianten, die in der Regel mit zusätzlichen Sicherheitssystemen bestückt werden als die reinen Nutzfahrzeugmodelle.

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