Wenn Alpine ein vollelektrisches Auto für den Rallyesport baut, weiß man: Das Ding wird kein Spielzeug. Die neue Alpine A290 Rallye ist kein Showcar für Messehallen, sondern ein ernsthafter Wettbewerbswagen, der direkt auf Schotter, Asphalt und Bestzeiten losgelassen wird. Premiere feiert das Modell bei der französischen Rallye du Rouergue – und danach geht’s schnurstracks zum Goodwood Festival of Speed.
Der Rallye-Sport hat sich fest vorgenommen, in Zukunft den Weg in die Elektromobilität zu gehen. Demzufolge machen sich viele Hersteller Gedanken, wie sie diesen Weg mitgehen wollen und können. Opel zum Beispiel ist seit Jahren hier aktiv und hat auch einen Mokka als elektrische Rallyeversion vorgestellt. Alpine ist ebenfalls schon einen Schritt weiter als viele andere und hat das erste vollelektrische Kundensport-Rennauto aus dem Hut gezaubert.
Die Technik? Klar, elektrisch – aber nicht langweilig. 220 PS (160 kW) und 300 Newtonmeter Drehmoment klingen erstmal moderat, aber dank Sperrdifferenzial von ZF, Rennfahrwerk und kompromissloser Gewichtsreduktion dürfte die kleine A290 auf engen Rallyeprüfungen ein echtes Biest sein.
Gebaut wird das Ganze in der Alpine-Werkstatt in Dieppe, entwickelt wurde es im Motorsportzentrum Viry-Châtillon. Der Motor treibt ausschließlich die Vorderräder an – wie bei vielen Fronttrieblern im Rallyesport üblich – unterstützt von einem speziell abgestimmten Getriebe. Dazu kommt ein Fahrwerk mit ALP Racing-Dämpfern, McPherson-Aufhängung vorn, Mehrlenkerachse hinten und Michelin Pilot Sport A auf 18-Zoll-Rädern.
Die Bremsanlage ist Motorsport pur: Sechs-Kolben-Bremssättel vorn, Ein-Kolben hinten, 350 mm große Scheiben vorne und eine hydraulische Handbremse für die spektakulären Kehren. Das ABS stammt von Alpine Racing und soll auch auf wechselndem Untergrund maximale Kontrolle liefern.
Ein nettes Gimmick: Ein künstlicher Motorsound, der sich an Gaspedalstellung und Geschwindigkeit orientiert – damit Fahrer und Zuschauer trotz Elektroantrieb nicht auf akustische Action verzichten müssen.
Sicherheitsfeatures wie ein voll verschweißter Überrollkäfig und FIA-konforme Schalensitze von Sabelt gehören zum Pflichtprogramm. Ebenso ein 52-kWh-Akku, der sich laut Alpine an verschiedene umweltfreundliche Ladesysteme anpassen lässt – je nach Rallye-Standort.
Preislich liegt der Einstieg bei 59.990 Euro (netto, ab Werk Frankreich). Vorläufig wird nur in Frankreich verkauft, homologiert für den deutschen Markt ist das Modell derzeit noch nicht. Alpine plant aber bereits eigene Events inklusive Markenpokal und Challenge-Einsätzen – für Service und Ladeinfrastruktur ist gesorgt.
2025-07-04T16:58:10Z