Der Dacia Spring hat sich seit seinem Debüt als unaufgeregter und extrem preiswerter Einstieg in die Elektromobilität etabliert. Mit dem jüngsten Facelift will Dacia nun nachlegen und den kleinen Stromer nicht nur optisch, sondern auch technisch aufwerten.
Doch wie groß ist der Fortschritt wirklich? Ein direkter Vergleich zwischen dem neuen Dacia Spring 65 Extreme und einem zwei Jahre alten Spring 45 Essential aus dem privaten Fuhrpark soll klären, ob sich das Upgrade lohnt.
Schon auf den ersten Blick sind die Unterschiede unverkennbar. Während der alte Spring 45 mit seinen 14-Zoll-Stahlrädern und der schlichten Formensprache das Prinzip „quadratisch, praktisch, gut“ verkörpert, tritt der aktuelle Dacia Spring 65 Extreme deutlich selbstbewusster auf. Die Front wurde komplett neu gestaltet, mit schärferen Scheinwerfern im Y-Design, die an den großen Bruder Duster erinnern. Kupferfarbene Akzente und eine moderne Optik heben ihn klar vom pragmatischen Charme des Vorgängers ab.
Diese Modernisierung setzt sich im Innenraum fort. Das Cockpit des alten Spring 45 ist eine Hommage an den Minimalismus: viel Hartplastik, keine zentralen Bildschirme und ein einfaches Radio. Im neuen Spring 65 Extreme findet sich hingegen eine völlig neue Armaturenlandschaft. Ein 7-Zoll-Digitaltacho und ein zentraler 10-Zoll-Touchscreen bringen das Infotainment auf einen zeitgemäßen Stand.
Cockpit des Dacia Spring 65 Extreme (2025)
Cockpit des Dacia Spring 45 Essential (2023)
Obwohl weiterhin Kunststoff dominiert, wirkt das Ambiente durchdachter und funktionaler, was auch durch clevere Details wie das „YouClip“-Zubehörsystem unterstrichen wird. Das Raumangebot bleibt dabei klassentypisch: vorne luftig, im Fond eher für Kinder geeignet.
Der größte spürbare Unterschied offenbart sich jedoch beim Fahren. Der Spring 45 ist mit seinem 33-kW-Motor (44 PS) und 125 Nm Drehmoment klar für die Stadt konzipiert. Dort schwimmt er munter im Verkehr mit, doch außerhalb geschlossener Ortschaften wird es zäh. Die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h dauert 19,1 Sekunden. Hier spielt der Spring 65 Extreme mit seinem 48-kW-Motor (65 PS) in einer anderen Liga.
Dacia Spring 65 Extreme (2025)
Dacia Spring 45 Essential (2023)
Obwohl sein Drehmoment mit 113 Nm nominell niedriger ist, sorgt die höhere Leistung für einen Sprint auf 100 km/h in nur 13,7 Sekunden. Das macht ihn spürbar agiler und souveräner, vor allem beim Einfädeln und Überholen. Bei Batterie und Reichweite liegen die beiden Modelle auf dem Papier eng beieinander. Beide nutzen einen Akku mit einer Nettokapazität von 26,8 kWh.
Der entscheidende Fortschritt des Facelifts ist die optionale 30-kW-DC-Schnellladefunktion. Während der alte Spring ausschließlich mit 3,7 kW an einer AC-Säule laden kann, ermöglicht die DC-Option beim neuen Modell, den Akku in rund 45 Minuten von 20 auf 80 Prozent zu füllen. Das macht ihn deutlich flexibler und tauglicher für gelegentliche längere Strecken.
2025-07-05T11:26:40Z