CFMoto zeigte auf der EICMA 2023 gleich mehrere interessante und attraktive Konzepte: die Enduro MT-X Concept, das Naked Bike 800 NK GP, den Retro-Scrambler CL-X Spirit und den Bobber CL-C Low Ride mit quer eingebautem Federbein vorn.
Zur neuen, leichten Reiseenduro CFMoto 450 MT liegen bereits die kompletten technischen Daten für 2024 vor. Zum CF Moto 125 NK Concept zwar noch nicht, doch das 125er-Naked Bike mit Einarmschwinge wird ebenfalls im Laufe des Jahres 2024 erwartet. Darüber hinaus enthüllte der chinesische KTM-Partner CFMoto auf der EICMA 2023 vier weitere bemerkenswerte Modell-Konzepte.
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Eine echte Enduro ist die CFMoto MT-X Concept, offenbar geländegängiger als die bisher eher milden MT-Enduros ohne X. Entsprechende Merkmale sind die Räder mit grobstolligen Reifen in den Formaten 90/90-21 vorn und 150/70-18 hinten. Upside-down-Telegabel von Kayaba (KYB) und Federbein von Öhlins sind beim MT-X Concept jeweils voll einstellbar und für lange Federwege um 200 Millimeter ausgelegt. Dementsprechend hoch fallen Sitzhöhe und Bodenfreiheit aus.
,Als Antrieb für die CFMoto MT-X Concept kommt offenbar ein LC8c-Twin von Partner KTM zum Einsatz. Welche Motor-Version und Abstimmung, ist unklar. Von den bekannten KTM-Eckdaten zwischen 790 Adventure mit 95 PS (70 kW) bis zur 890 Adventure R mit 105 PS (77 kW) erscheint alles möglich, sogar darüber hinaus. Bei den bisherigen 800 MT-Modellen begnügt CFMoto sich mit dem 799-Kubik-Twin und 91 PS (67 kW).
,Andere Daten wie das Gewicht des CFMoto MT-X Concept liegen ebenfalls bisher nicht vor, zur Ausstattung lediglich die konkrete Angabe des hochformatig im Cockpit positionierten TFT-Displays mit 8 Zoll Diagonale und Touchscreen. Ob und wann aus dem MT-X Concept ein Serien-Modell wird, verriet CFMoto zur EICMA 2023 nicht.
,Recht nahe am Serien-Modell ist die CFMoto 800 NK GP. Dabei handelt es sich um eine betont sportliche Variante des 2023 eingeführten Naked Bikes 800 NK. Antrieb ist hier ebenfalls der LC8c-Twin von den KTM-790-Modellen mit 799 Kubik. Basis-Eckdaten der CFMoto 800 NK: 95 PS (70 kW) und 186 Kilogramm, mit vollem 15-Liter-Benzintank. Für die 800 NK GP könnten es ein paar PS mehr und ein paar Kilo weniger sein. Mit dem zusätzlichen Typkürzel GP spielt CFMoto auf die eigenen Einsätze im Motorrad-Grand-Prix, in der Klasse Moto3 an. Und nicht nur die vom CFMoto-Werksteam inspirierte Farb-Dekor-Kombination macht die 800 NK zur GP-Variante.
,Die CFMoto 800 NK GP ist mit zahlreichen "Performance Parts" aufgerüstet, überwiegend von jenen Partnern, die als Ausrüster und Sponsor für die Moto3 an Bord sind. Zu erkennen ist das etwa am schlanken, mit Carbon verkleideten Heck samt Auspuff von SC Project aus Italien, ebenso an den hochwertigen Komponenten von Öhlins und Brembo für Fahrwerk und Bremsen sowie an den leichteren, geschmiedeten Aluminium-Rädern. Zur geplanten Markteinführung oder zum Preis der 800 NK GP machte CFMoto bislang keine Angaben. Ab 7.390 Euro gibt’s aktuell die Standard-Ausführung 800 NK Sport.
,Eine Scrambler-Variante im Retro-Stil ist die CFMoto CL-X Spirit auf Basis der bereits erhältlichen 700 CL-X Heritage. Deren bisherige Eckdaten sind: Reihenzweizylinder-Motor mit 692 Kubik und 70 PS (51,5 kW), leicht höhergelegtes Fahrwerk mit jeweils 150 Millimeter Federweg vorn und hinten sowie 196 Kilogramm mit 13,5-Liter-Benzintank. Wichtigstes Unterscheidungsmerkmal der CL-X Spirit ist der im Scrambler-Stil hochgelegte Doppelrohr-Auspuff, am Concept-Prototyp von Spark aus Italien.
,Für das Showbike spendierte CFMoto zudem eine dunkelbraune Echtleder-Sitzbank und teure Teile von Öhlins und Brembo, dazu Drahtspeichenräder mit stark profilierten Reifen in den Formaten 110/80-18 vorn und 170/60-17 hinten. Eine solche Scrambler-Variante als Ableger der 700 CL-X Heritage wäre mit relativ geringem Aufwand realisierbar, und der Preis wäre skalierbar über die Auswahl der Komponenten. Die Basis 700 CL-X Heritage gibt’s jedenfalls aktuell schon ab 6.990 Euro.
,Deutlich weiter entfernt von der – hierzulande bislang nicht angebotenen – Cruiser-Basis CFMoto 450 CL-C ist das zur EICMA 2023 präsentierte Custombike-Concept CFMoto CL-C Low Ride. Dessen auffällige Besonderheit ist die exotische und technisch aufwendige Vorderradführung. Hierbei handelt es sich um einen Doppel-Längslenker aus Aluminium-Elementen, prinzipiell ähnlich wie die Hossack-Gabel oder der BMW-Duolever – allerdings nicht mit stehend, sondern quer liegend eingebautem Öhlins-Federbein samt Umlenkung.
,Angetrieben wird die CFMoto CL-C Low Ride anscheinend vom bekannten, wassergekühlten Reihenzweizylinder-Motor mit 449 Kubik und maximal 48 PS – passend zur europäischen Stufenführerscheinklasse A2. CFMoto nannte allerdings keine technischen Daten zur CL-C Low Ride. Zu erkennen sind die typischen Bobber-Merkmale: der kurze Solo-Sattel mit darunter verstecktem Federbein sowie die dicke Bereifung in den Formaten 130/90-16 vorn und 180/65-16 hinten.
,An der linken Seite der langen Hinterradschwinge der CFMoto CL-C Low Ride läuft der Endantrieb per Zahnriemen, an der rechten Seite ist der Kennzeichenhalter befestigt, damit das Bobber-Heck so kurz und frei wie möglich bleibt. Ebenfalls rechts verläuft der Doppelrohr-Auspuff, am Concept-Bike von SC Project. Die Bremsen stammen von Brembo. Modern sind die LED-Leuchten, auch in den Lenkerschaltern, sowie das runde TFT-Display oben auf dem Tank, das anscheinend digital einen analogen Zeigertacho imitiert. Dass CFMoto dem vergleichsweise einfach arrangierten Cruiser-Modell 450 CL-C eine derart aufwendige Bobber-Variante zur Seite stellen wird, ist jedoch äußerst unwahrscheinlich.
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