TATSäCHLICHER VERBRAUCH: SUZUKI SWIFT MILDHYBRID IM TEST

Zugegeben, der neue Suzuki Swift hat mich äußerst neugierig gemacht. Denn der japanische Kleinwagen ist laut Homologationsdaten der sparsamste Benziner (Mildhybrid) auf dem Markt.

Deshalb habe ich mich entschlossen, den 83 PS starken Swift 1.2 Hybrid so schnell wie möglich einem Verbrauchstest zu unterziehen. Und ich habe ein wirklich ausgezeichnetes Ergebnis erzielt: Der Durchschnittsverbrauch des Fünftürers lag bei nur 3,90 Liter/100 km, ein sehr guter Wert. Mit deutschen Benzinpreisen, die derzeit mit 1,73 Euro je Liter Super E10 ziemlich hoch liegen, ergeben sich Spritkosten von 6,75 Euro je 100 km.

Einer der sparsamsten Benziner überhaupt 

Im Ranking unserer bisherigen Testergebnisse landet der neue Suzuki Swift Mildhybrid auf dem siebten Platz bei den Benzinern. Er liegt gleichauf mit dem Hyundai i30 1.0 T-GDI 48V (ebenfalls 3,90 Liter/100 km) und dem Fiat Panda Hybrid (ebenso 3,90 Liter), aber vor dem Opel Corsa 1.2 mit 75-PS-Benziner (3,95 Liter) und dem Toyota Aygo X (4,00 Liter). Den Swift übertrifft allerdings der Hyundai Bayon 1.0 Tit 100 PS: Der ebenfalls sehr sparsame Mildhybrid-Benziner kam auf einen Rekord-Durchschnitt von 3,75 Liter/100 km.

Suzuki Swift: Der Neue überrascht mit sehr niedrigem Kraftstoffverbrauch

Hohes, helles Cockpit

Bei dem von mir getesteten Auto handelt es sich um einen italienischen Suzuki Swift 1.2 Hybrid 2WD MT, also den Fronttriebler mit Fünfgang-Schaltung. Er hatte die hochwertigste Ausstattung, die in Italien die treffende Bezeichnung Top trägt. Zur Serienausstattung gehören zweifarbige 16-Zoll-Leichtmetallfelgen, LED-Scheinwerfer, getönte Scheiben, Parkpiepser hinten und eine Rückfahrkamera. So ausgestattet, kostet das Auto in Italien 22.500 Euro. In Deutschland heißt die Topvariante Comfort+ und kostet 21.700 Euro.

Der Suzuki Swift bietet ein großzügiges und helles Cockpit

An Extras besaß das Testfahrzeug eine Klimaautomatik, einen 9-Zoll-Touchscreen, einen höhenverstellbaren Fahrersitz, einen Abstandstempomat (ACC), ein schlüsselloses Startsystem und verschiedene Assistenzsystem. Mit der Bicolor-Metallic-Lackierung (in Hawaii-Grün und einem grauen Dach) steigt der italienische Listenpreis auf 23.450 Euro.

Was mir am neuen Swift besonders gut gefallen hat, ist die großzügige Innenhöhe, die das Interieur sehr hell wirken lässt und einem ein angenehmes Raumgefühl vermittelt. Selbst fünf Passagiere reisen im Swift relativ bequem, doch der Kofferraum ist nur für ein paar Taschen geeignet.

Schätzen gelernt habe ich auch die gute Ergonomie der Bedienelemente und bis zu einem gewissen Grad auch die Qualität der Materialien. Einige Verkleidungen könnten allerdings verbessert werden. Der 1,2-Liter-Dreizylinder mit Mildhybrid-Unterstützung bietet meiner Meinung nach auch etwas zu wenig Power. Das zeigt sich vor allem beim Überholen und Sprinten. Der Antrieb eignet sich viel besser für sanftes, ruhiges Fahren.

Niedriger Verbrauch in allen Situationen

Positiv überrascht hat mich auch der sehr niedrige Kraftstoffverbrauch in verschiedenen Verkehrssituationen. Das gilt auch unter weniger günstigen Bedingungen wie auf der (italienischen) Autobahn und bei gemischten Fahrten innerhalb und außerhalb der Stadt.

Suzuki Swift: Mit einem Benziner kann man kaum weniger verbrauchen

Der Tank gehört mit 37 Litern nicht zu den größten, aber dank der des sparsamen Antriebs ermöglicht er über 600 Kilometer. Auf idealen, flachen Straßen mit niedriger Geschwindigkeit kann man sogar eine theoretische (das heißt aus der Bordcomputer-Anzeige und dem Tankvolumen errechnete) Reichweite von 1.000 km überschreiten. 

Kraftstoffverbrauch in verschiedenen Fahrsituationen

  • Stadt-Umland-Mix: 4,8 Liter/100 km, 769 km Reichweite (errechnet)
  • Landstraße: 5,7 Liter/100 km, 647 km Reichweite (errechnet)
  • Sparsame Fahrt: 3,1 Liter/100 km, 1.191 km Reichweite (errechnet)

Aus dem offiziellen Datenblatt

Modell Kraftstoff Leistung Abgasnorm Normverbrauch (WLTP)

CO2-Emissionen

(WLTP)

Suzuki Swift 1.2 Hybrid MT Benzin 82 PS Euro 6E 4,4 Liter/100 km 98 g/km

Daten

Fahrzeug: Suzuki Swift 1.2 Hybrid MT Top (Ausstattung in Dtld. nicht erhältlich)

Listenpreis: 21.700 Euro als Comfort+ (in Italien 22.500 Euro)

Testdatum: 21. Dezember 2024

Wetter (Abfahrt/Ankunft): Heiter, 2 Grad / heiter, 6 Grad

Durchschnittsgeschwindigkeit auf der Strecke Rom-Forlì: 80 km/h

Reifen: Yokohama BluEarth-Es ES32 - 185/55 R16 83V (EU-Label: C, C, 68 dB)

Verbrauch und Kosten

Bordcomputer-Anzeige: 4,0 Liter/100 km

An der Zapfsäule bestimmter Verbrauch: 3,8 Liter/100 km

Mittel aus diesen Werten: 3,90 Liter/100 km

Kraftstoffpreis: 1,73 Euro/Liter (Super E10)

Spritkosten: 6,75 Euro/100 km

Unsere italienischen Kollegen erstellen ein stets aktualisiertes Ranking der Verbrauchstest-Ergebnisse. Das Ganze ist in italienischer Sprache, aber wir denken, Sie finden sich zurecht.

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Und so ermitteln wir den Verbrauch

Wenn Sie eine Freundin oder einen Freund nach dem Verbrauch seines Autos fragen, wird Ihnen wahrscheinlich ein Wert genannt, der keinen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit erhebt. Vielleicht wurde der Wert vom Bordcomputer abgelesen, oder die Tankrechnungen wurden aufbewahrt und daraus ein Verbrauch errechnet.

Ähnlich ermitteln wir unseren Testverbrauch: Er ergibt sich als Mittel aus Bordcomputer-Wert und dem an der Tankstelle ermittelten Verbrauch. Die Testautos werden stets von Fabio Gemelli von Motor1.com Italien gefahren. Der Journalist fährt häufig fürs Wochenende von der Redaktion in Rom in seine Heimat Forlì (in der Emilia-Romagna).

Dabei bewegt er die Autos bewusst sparsam: Er bleibt knapp unter der Höchstgeschwindigkeit (auf der italienischen Autobahn: 130 km/h), vermeidet abruptes Beschleunigen und Bremsen und fährt vorausschauend. Die Teststrecke Rom-Forlì ist etwa 360 Kilometer lang und umfasst 65 Prozent Superstrada (autobahnähnliche Schnellstraße, Tempolimit zwischen 90 und 110 km/h), 25 Prozent Autostrada (Autobahn, Tempolimit 130 km/h), fünf Prozent Strada Statale (Bundesstraße, Tempolimit 90 km/h) und fünf Prozent Stadtverkehr.

Dabei wird der Apennin überquert, die Strecke enthält also durchaus auch Steigungen. Die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt in der Regel bei 70 bis 80 km/h. Am Ende der Strecke notiert unser Tester die Bordcomputer-Anzeige und berechnet (bei Autos mit Verbrennungsmotor) den Verbrauch an der Zapfsäule.

Dabei wird "von voll bis voll" gemessen, wobei voll bedeutet: Das Tanken wird beim ersten Klick der Zapfpistole beendet. Dann berechnet Fabio den Mittelwert. Die Kosten berechnen wir jedoch anhand der deutschen Preise (Durchschnittskosten laut ADAC zum Zeitpunkt der Veröffentlichung).

Bei Elektroautos verwenden wir den Bordcomputer-Verbrauch und einen durchschnittlichen Strompreis von 42 Cent pro kWh (durchschnittlich gezahlter Preis für Haushaltsstrom in Deutschland im 2. Halbjahr 2023 laut Destatis). Bei Erdgas- und Autogas-Fahrzeugen wird der Durchschnittspreis von www.gas-tankstellen.de in Anschlag gebracht.

2025-01-09T09:35:18Z