DATENLECK OFFENBART PROBLEME BEI TESLA: 1.000 UNFäLLE MIT AUTOPILOT

Interne Daten belegen Teslas Probleme mit dem Full Self Driving. Kunden berichten von Unfällen und ungewollten Vollbremsungen.

Laut Handelsblatt "sind mutmaßlich riesige Mengen interner Informationen aus dem Unternehmen gelangt. Sie deuten darauf hin, dass Teslas Probleme mit dem Autopiloten noch größer sein könnten als bislang angenommen."

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Es gehe um 100 Gigabyte großes Datenpaket, das unter anderem Gehaltslisten, Privatadressen aktueller und ehemaliger Mitarbeiter sowie Protokolle und vertrauliche Unterlagen enthalte. Dort fänden sich Belege für Probleme mit dem Cybertruck und dem Full Self Driving (FSD), also der höchsten Ausbaustufe des Autopiloten von Tesla.

Tausende Beschwerden über Sicherheitsmängel

Die "Tesla-Files" enthielten unter anderem "Tausende Beschwerden über Fahrerassistenzsysteme". Das "Full Self Driving" hält nicht immer, was Tesla-Chef Elon Musk verspricht. Mal verschob der Autohersteller den Start der Technik, mal machten Unfälle die Schlagzeilen. Bei einem Test von Consumer Reports stürzte Teslas Autopilot ab.

Tatsächlich scheint das System Aussetzer zu haben. Das Handelsblatt hat "mit vielen Tesla-Kunden persönlich gesprochen" und zitiert einen davon mit der Aussage: "Mein Autopilot hat mich auf einer Strecke, die ich immer wieder fahre, fast umgebracht."

Plötzliche Vollbremsungen

Die Tesla-Files enthielten laut Handelsblatt "mehr als 2.400 Beschwerden über Selbstbeschleunigungen und mehr als 1.500 Probleme mit Bremsfunktionen". In einer Tabelle befänden sich "mehr als 3.000 Einträge" mit Sicherheitsbedenken von Kunden. Mehr als 1.000 Unfälle seien registriert. Die Beschwerden stammen aus den Jahren 2015 bis 2022. In dieser Zeit habe Tesla "rund 2,6 Millionen Fahrzeuge mit der Autopilot-Software" ausgeliefert.

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Dem Handelsblatt berichteten Kunden aus den USA, der Schweiz und Deutschland von plötzlichen Vollbremsungen auf der Autobahn und ungewollter Beschleunigung beim Einparken – die US-Verkehrsbehörde NHTSA untersucht seit Jahren zahlreiche solcher Fälle.

Tesla verkauft das Paket mit dem Namen Full Self Driving, also vollständiges Selbstfahren" für 15.000 US-Dollar. Dabei nutzt Tesla, anders als zum Beispiel Nio, Mercedes oder Volvo, ausschließlich Kameras. In Handbüchern weist der Hersteller darauf hin, die Hände am Lenkrad und die Augen auf der Straße zu lassen. Einem Autopiloten nach Level 3 entspricht das nicht – Tesla schafft aktuell nur das Level 2. Mercedes schafft mit seinem Drive Pilot bereits Level 3, was immer noch sehr weit von der Fähigkeit zum vollautonomen Fahren entfernt ist.

Eine KI, die nicht funktioniert

Apple-Mitgründer Steve Wozniak hatte Teslas Autopilot in einem CNN-Interview Anfang Mai 2023 mit drastischen Worten beschrieben: "Wenn Sie ein Beispiel sehen wollen, für eine Künstliche Intelligenz, die nicht funktioniert, voller Ankündigungen steckt und versucht, Sie bei jeder Gelegenheit umzubringen, kaufen Sie sich einen Tesla."

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Das Handelsblatt hat nach eigenen Angaben die Herkunft der Daten prüfen lassen. Laut Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie gebe es keine Hinweise darauf, dass "der Datensatz nicht aus IT-Systemen von oder dem Umfeld von Tesla stammt".

Post vom Tesla-Anwalt

Die Redaktion habe Tesla 65 Fragen geschickt und statt einer inhaltlichen Antwort Post vom Hausjurist Joseph Alm bekommen. Der habe das Handelsblatt aufgefordert, die Daten an Tesla zu schicken und sämtliche Kopien zu löschen. Illegal erworbene Daten dürften nur unter außergewöhnlichen Umständen veröffentlicht werden. "Das Handelsblatt hält diese Umstände für gegeben", erklärt die Redaktion im Artikel.

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2023-05-26T13:15:16Z dg43tfdfdgfd