CARAVANING ZUFRIEDENHEITSSTUDIE TEIL 2: EINMAL CAMPING, IMMER CAMPING

Wie zufrieden sind unsere Leserinnen uns Leser mit der Urlaubsform Camping? Das wurde in unserer großen Zufriedenheitsstudie erfragt und die Tendenz zeigt: CamperInnen stehen hinter ihrer bevorzugten Reiseart.

Im Zuge unserer großen CARAVANING-Zufriedenheitsstudie haben wir die Befragten auch zu ihrem Campingurlaub befragt. Ein anderer Teil der Studie drehte sich um die Zufriedenheit von Kundinnen und Kunden in puncto Fahrzeugqualität, Kauf und dem Service danach.

Camping-Enthusiasten

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Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: 93 Prozent der Befragten gaben an, sich auch künftig für Camping als ihre bevorzugte Reiseform entscheiden zu wollen. Dieser Wert überrascht nicht, schließlich waren die Teilnehmenden unserer Zufriedenheitsstudie LeserInnen und UserInnen von CARAVANING. Wer in eine Fachzeitschrift investiert, die sich ausschließlich mit Caravans und Urlaub auf Rädern beschäftigt, hat eine hohe Affinität fürs Thema Camping mit Caravan. Der hohe Prozentsatz jener, die ohne nachzudenken wieder und wieder das Gespann den anderen Urlaubsarten vorziehen würden, zeigt wieder einmal, dass Camping von Enthusiasten betrieben wird. Sie entscheiden sich ganz bewusst für diese Urlaubsform – mitsamt ihren Vor- und Nachteilen. Und das nicht nur über kurze Zeiträume. Campende sind ihrer Freizeitbeschäftigung treu, wie auch ein anderer Wert unserer Erhebung zeigt: Im Schnitt macht unsere Leserschaft seit knapp 18 Jahren Urlaub mit dem Caravan.

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Die Umfrage zeigt, dass Wohnwagen-KäuferInnen mehrheitlich zu einem Neufahrzeug gegriffen haben. 34 Prozent griffen zu einem Gebrauchtfahrzeug. Ob Gebrauchtfahrzeug oder neuer Wohnwagen, die Zulassungszahlen waren in den vergangenen Jahren kontinuierlich angestiegen. Nur 2023 sieht es so aus, als würden die Zahlen wieder leicht zurückgehen.

Wie attraktiv ist Camping?

Die Attraktivität des Campings wurde im Rahmen unserer Leserwahl ebenfalls abgefragt. Die Teilnehmenden konnten auch hier Punkte zwischen 1 und 10 vergeben. Erfreulich: 65 Prozent aller Befragten bewerteten die Attraktivität unserer Urlaubsform mit der Bestnote (9–10 Punkte), dicht gefolgt von 26 Prozent, die mit Punkten zwischen 7 und 8 votierten. Insgesamt finden also 91 Prozent der LeserInnen und UserInnen, dass Camping eine großartige Art ist, seinen Urlaub zu verbringen. 7 Prozent rangieren im Mittelfeld und nur 2 Prozent bewerteten die Attraktivität mit Punktzahlen zwischen 3 und 4.

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Die überwältigende Mehrheit, nämlich 91 Prozent der Befragten, sehen Camping als attraktive Urlaubsform. Dröselt man die Ergebnisse etwas auf, erhält man ein differenzierteres Bild. Erfahrene CaravanerInnen, die mehr als zehn Jahre Campingerfahrung und bereits den dritten oder vierten Caravan besitzen, sind im Mittelfeld (6–5 Punkte) und im untersten Bereich (2–1 Punkte) etwas stärker vertreten. Sind sie vielleicht besser mit den Schattenseiten dieser Urlaubsform vertraut? Sind sie ihrer womöglich überdrüssig? Oder sind das Menschen, deren Erfahrungsschatz einen Vergleich mit den Zuständen von vor zehn oder 20 Jahren erlaubt?

Die Attraktivität unserer Urlaubsform: Hier lohnt sich ein Blick über den Tellerrand. Im Juli 2022 veröffentlichte das Inseratsportal AutoScout24 die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage, die zusammen mit Innofact durchgeführt wurde. Hierbei mussten Autobesitzer und -besitzerinnen Rede und Antwort stehen – auch in direktem Bezug auf Campingurlaub auf Rädern. 62 Prozent der Befragten konnten sich einen Campingtrip als Jahresurlaub vorstellen. Als besonders begeisterungsfähig erwies sich die Altersgruppe unter 30 Jahren, hier haben sich 77 Prozent für Camping entschieden. Unter den Interessierten rangieren Urlaub mit Wohnwagen und Wohnmobil auf den ersten Plätzen, dicht gefolgt vom Übernachten im Kombi. Das Schlusslicht? Dachzelt.

Aktuelle Camping-Boom-Entwicklung

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Ein weiterer Punkt unserer Umfrage, zu der wir die Leserschaft von CARAVANING eingeladen haben, war die Beurteilung des Camping-Booms der letzten drei Jahre. Hier entfielen 44 Prozent der Stimmen auf "eher negativ" und 8 Prozent auf "negativ". Damit sind mehr als die Hälfte der teilnehmenden Camper der Meinung, der – teilweise coronabedingte – Boom dieser Urlaubsform würde nichts Gutes bedeuten. Die Gründe für die Ablehnung der neuen Popularität dieses Hobbys mögen mannigfaltig sein. Während die einen die Überlastung der Infrastruktur oder die Überfüllung der Campingplätze als Grund angeben, sehen die anderen die verstärkte Nachfrage nach Fahrzeugen als unerwünschten Preistreiber. Immerhin gaben 64 Prozent der Teilnehmer und Teilnehmerinnen an, die Preissteigerungen der Branche nicht nachvollziehbar beziehungsweise überzogen zu finden. Viele Camperinnen und Camper befürchten, dass durch die hohe Nachfrage nach Campingplätzen die Flexibilität unserer Urlaubsform allmählich verschwinden würde. Und ganz klar sehen einige eine deutliche Gefahr im Mainstream: Die eigene Pionierrolle gerät ins Wanken, wenn plötzlich jeder Zweite auf dem Campingplatz unterwegs ist. Natürlich überspitzt gesagt.

Die Auswirkungen des Booms auf lange Sicht werden sicher noch spannender werden. Durch die Abgängerquote, also die Masse an Menschen, die Camping nur als Ausweichmöglichkeit betrieben haben, wird es vermutlich zu einer Sättigung des Gebrauchtmarktes kommen. Man denke nur an die riesigen Flotten der Vermietungen, die irgendwann auch ihren Weg auf den Markt finden werden.

Eine größere Spreizung ist hingegen bei der Frage nach der Veränderung des Campingerlebnisses in den vergangenen Jahren zu beobachten. Die mit 37 Prozent größte Gruppe gab an, das eigene Erlebnis auf dem Campingplatz sei in den vergangenen Jahren gleich geblieben. Insgesamt 32 Prozent urteilten dezidiert positiv, 12 Prozent der Befragten beurteilten die Verbesserung sogar als deutlich positiv. Gründe dafür könnten die vielen Neuerungen sein, die von vielen Campingplatzbetreibern in der Corona-Zwangspause vorgenommen wurden.

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69 Prozent sind zufrieden – eine Zwei-Drittel-Mehrheit. Das sind gute Nachrichten für die Branche. Nichtsdestotrotz stellen aber auch 31 Prozent, also ein Drittel der Befragten, eine Verschlechterung fest. 5 Prozent bezeichneten die Verschlechterung sogar als "deutlich". Man sieht also, noch ist kein Bullerbü auf den deutschen Campingplätzen ausgebrochen. Zumindest nicht überall.

Die Schattenseiten des Booms – Kommentare unserer LeserInnen

  • "Zu viele Camper für die Anzahl an Campingplätzen."
  • "Das Spontane ist weg. Camping ist nur noch mit Buchung und Planung möglich."
  • "Camping ist ein kommerzielles Kaufprodukt geworden. Das Campen als solches steht mehr und mehr im Hintergrund."
  • "Zu viele ungehobelte Neucamper, zu viele Egoisten. Hohe Rücksichtslosigkeit in jeder Hinsicht. Unverschämt steigende Preise ohne Gegenleistung."
  • "Die Campingplätze sind zu voll, den Werkstätten fehlt das Personal, damit lange Wartezeit auf Termine. Überheblichkeit der Werkstätten und Campingplatzbesitzer."
  • "Die Werbung verspricht die große Freiheit und die gibt es schon lange nicht mehr!"
  • "Zu starkes Ansteigen der Preise."
  • "Zu starke Auslastung der Plätze. Schlechter Service der Betreiber, weil man sich nicht mehr um Urlauber bemühen muss."
  • "Der Aus- und Neubau der Campingplätze hält mit dem Camping-Boom nicht mit."
  • "Die Campinggemeinschaft auf den Campingplätzen hat stark nachgelassen. Die mit dem Boom einhergehenden Preise sind eine absolute Frechheit."
  • " Es wird immer schwieriger, spontane Reisen zu unternehmen."

2023-05-26T07:21:37Z dg43tfdfdgfd